faszination strohballenhaus

… wie alles begann.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde in den holzarmen Gebieten Nebraskas nach alternativen Baumaterialien gesucht. Nach der Entwicklung der ersten Ballenpressen wurden bald Strohballen als „Ziegel“ verwendet. Diese einfachen Häuser erwiesen sich als sehr dauerhaft und behaglich, und sind teilweise heute noch bewohnt. Später entwickelte sich in den USA die Ständerbauweise, bei der die Strohballen zwischen dem tragenden Holzständerwerk als Ausfachung und Dämmung eingebracht wurden. Seit den 1980er Jahren erlebt diese in Vergessenheit geratene Bauweise in Europa eine Renaissance. Während ursprünglich die Ballen aus Mangel an Holz zum Häuserbau verwendet wurden, stehen heutzutage die ausgezeichneten bauphysikalischen Eigenschaften der Strohballen im Vordergrund.

Rundes Strohballenhaus in Hybridbauweise - 2005 in Roveredo, Schweiz.

Die lasttragende Bauweise hat sich bisher aus baurechtlichen Gründen nur in der Schweiz etabliert. Sogenannte „Hybridkonstruktionen“ haben sich in den letzten Jahren durchgesetzt und wurden auch schon in Deutschland errichtet (Haus „Schmid-Hermanutz“, Langenau bei Ulm). In Nax Mont-Noble, in den Schweizer Alpen, wurde im Oktober 2011 mit der Konstruktion des ersten Hotels begonnen, das ausschließlich aus Strohballen besteht. Das "Maya Boutique Hotel" wurde im Oktober 2012 eröffnet. Bei den Gebäuden handelt es sich um sogenannte Hybridkonstruktionen.


die bauweise unserer strohballenhäuser heute

riegelbauweise

Grundsätzlich wird im Strohbau zwischen „Riegelbauweise“ und „lasttragender Bauweise“ unterschieden.
Bei der Riegelbauweise wird die statische Funktion von den Holzriegeln übernommen. Die Strohballen übernehmen die Dämmfunktion. Zusätzlich sorgen sie für einen ausgezeichneten sommerlichen Hitzeschutz und einen perfekten Schallschutz. Die Ballen werden in den Hohlräumen zwischen den einzelnen Holzriegeln eingebaut.

Die Riegelbauweise hat den großen Vorteil, dass sie unter stationären Bedingungen in der Zimmereihalle trocken und millimetergenau vorproduziert und in kürzester Zeit aufgestellt werden kann.
Die einzelnen Wände werden in der Halle zusammengebaut, innen sowie außen beplankt und dazwischen mit den Strohballen ausgedämmt. Nach der Montage auf der Baustelle, die nur wenige Tage dauert, werden auf der Innenseite zusätzlich Holzweichfaserdämmplatten montiert, in denen die Installation verlegt wird. Diese natürlichen Holzfaserplatten sind gleichzeitig der Putzträger für den Lehmputz. Die Außenfassade wird entweder mit 2,5 cm reinem Kalkputz verputzt oder individuell mit Holz verschalt.

Unsere Häuser basieren hauptsächlich auf der Riegelbauweise. Sofern es eine Bodenplatte oder einen Keller gibt, stellen wir die Außenwände auf einen betonierten Sockel, der außen mit einer geeigneten Perimeterdämmung überdämmt wird.

Die Außenwände, Innenwände und Treppen werden in der Halle vorproduziert und innerhalb weniger Stunden milimetergenau versetzt.